Erektionsstörung (Erektile Dysfunktion) - Beratung in Frankfurt
Nach der Definition der Europäischen Gesellschaft für Urologie (European Association of Urology - EAU) versteht man unter einer erektilen Dysfunktion die Unfähigkeit eine Erektion zu bekommen und zu erhalten, die einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ermöglicht. D.h., es gibt nach dieser Definition keine quantitativen Vorgaben, dass beispielsweise mindestens 50 % der Versuche erfolgreich sein müssten. Es geht ausschließlich um die Frage, ist ein befriedigender Geschlechtsverkehr möglich.
Symptome einer erektilen Dysfunktion: Prof. Dr. Tobias Engl (Androloge in Frankfurt/Main)
Die Anfänge einer erektilen Dysfunktion können verschiedene Symptome aufweisen. Häufig wird von Patienten berichtet, dass der Penis keine ausreichende Erektionshärte erreicht, so dass der Geschlechtsverkehr zwar noch zu Stande kommt, aber die Härte im Vergleich zu früher nachgelassen hat. Weiterhin berichten Patienten vermehrt darüber, dass eine Erektion entsteht, diese aber nicht ausreichend anhält, um einen befriedigenden Geschlechtsverkehr bis zum Schluss durchführen zu können. Auch das Nachlassen von Spontanerektionen ist ein auftretendes Symptom. In der Nacht haben Männer etwa 5-6 Spontanerektionen, welche sich auch am Morgen bemerkbar machen. Eine beginnende erektile Dysfunktion kann sich somit auch im Nachlassen der Erektionshärte und auch der Häufigkeit von Spontanerektionen äußern.
Ursachen einer Erektionsstörung bzw. Erektilen Dysfunktion
Im Rahmen der Erfassung der Anamnese, d.h. der allgemeinen Krankengeschichte, müssen erektionsschädliche Einflüsse wie beispielsweise Medikamente und/oder Operationen im Bauchraum oder Genital erfasst werden. Vor allem gibt es inzwischen aber gesicherte Erkenntnisse darüber, dass eine erektile Dysfunktion Ausdruck einer allgemeinen Gefäßschädigung sein kann. Daher sind die Risikofaktoren für eine erektile Dysfunktion die gleichen, wie die für eine Gefäßverkalkung (eine Atherosklerose). Im Wesentlichen sind dies ein erhöhter Blutdruck, ein Diabetes mellitus (Blutzuckererkrankung), Fettleibigkeit, erhöhte Blutfettwerte und auch das Rauchen. Das heißt, die Atherosklerose (die Gefäßverkalkung), die letztendlich zu Ereignissen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann, und die erektile Dysfunktion, beide Krankheitsbilder sind Ausdruck der gleichen Gefäßproblematik.
Da eine Erektionsstörung in der Regel dem kardiovaskulären Ereignis, d.h. beispielsweise dem Herzinfarkt um bis zu zwei Jahre vorausgehen kann, ist die erektile Dysfunktion ein wichtiges Frühwarnzeichen zum Erkennen solcher Risikofaktoren. Jeder Patient mit einer Erektionsstörung, der in weiteren Untersuchungen entsprechende weitere Risikofaktoren zeigt, muss aus diesen Gründen auch internistisch untersucht werden.
Das Risiko eine Erektionsstörung zu bekommen kann jeder Betroffene herabsetzen, indem er diese Risikofaktoren senkt, sich selbst sportlich betätigt und möglicherweise sein Gewicht reduziert.
Diagnosestellung durch Urologe / Androloge
Am wichtigsten ist zunächst die sorgfältige Erfassung einer Sexualanamnese, um zu erheben wie ausgeprägt die Erektionsstörung ist und bei welcher Gelegenheit sie auftritt. Gegebenenfalls können hierfür standardisierte Fragebögen verwendet werden. In diesem Zusammenhang ist auch zu erfragen, welche Begleiterkrankungen vorliegen, welche Medikamente eingenommen werden und ob es möglicherweise Verletzungen oder Operationen im Bauchraum und Genitalbereich gibt.
Nach einer körperlichen Untersuchung des Patienten stehen dann die wichtigsten Informationen zur Verfügung, um die Diagnose zu stellen und gegebenenfalls eine Therapie einzuleiten. Weitere Untersuchungen, wie Laboruntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen oder gegebenenfalls noch aufwändigere apparative Untersuchungen sind nicht zwingend bei jedem Patienten erforderlich.
Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erektionsstörung
Die Therapien der ersten Wahl sind Präparate wie Viagra, Levitra, Spedra oder Cialis. Diese sind auch unter dem Begriff PDE-5-Hemmer bekannt und haben den gleichen Wirkmechanismus. Sie alle führen dazu, dass der Schwellkörper besser durchblutet wird und dadurch eine verbesserte Erektion möglich ist. Sie unterscheiden sich jedoch beträchtlich in ihrem Wirkzeitraum, weswegen diese Medikamente auch verschieden eingenommen werden müssen.
Die Präparate Viagra und Levitra sind kurzwirksame Medikamente, das heißt die Einnahme erfolgt nach Bedarf. Sie werden etwa 30 Minuten vor dem Geschlechtsakt eingenommen und bieten dem Patienten eine Wirkdauer von 4-6 Stunden.
Das Medikament Cialis bietet nach der Tabletteneinnahme ein Wirkfenster von bis zu 36 Stunden, welches dem Paar eine deutlichere Flexibilität ermöglicht. Bei der Konstanz-Therapie, bei der ausschließlich das Präparat Cialis verwendet wird, wird täglich eine niedrige Dosis von 5 mg eingenommen. So entsteht nach einigen Tagen der Einnahme ein konstanter Wirkspiegel. Das ermöglicht eine vollkommene zeitliche Flexibilität, so dass keine Planung des Geschlechtsverkehrs mehr notwendig ist.
Bei all diesen Präparaten ist zum Erhalt einer Erektion, eine sexuelle Stimulation notwendig. Ungewollte Spontanerektionen können damit ausgeschlossen werden.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit Therapien der zweiten oder der dritten Wahl zu verwenden. Diese sind Vakuumpumpen, Schwellkörperinjektionen (dabei wird das Medikament vom Patienten selber in den Schwellkörper gespritzt) oder die operative Implantation von Penisprothesen.
Erektile Dysfunktion: Informationen zur Kostenübernahme
Die Erhebung der Sexualanamnese und der allgemeinen Krankengeschichte, sowohl die körperliche Untersuchung beim Erstkontakt und gegebenenfalls die Einleitung einer Therapie, sind Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Bei weiteren Untersuchungen gilt das Wirtschaftlichkeitsprinzip, dem die Versorgung gesetzlich, versicherter Patienten grundsätzlich unterliegt. D.h. optionale, nicht zwingend erforderliche Untersuchungen, die auf Wunsch des Patienten durchgeführt werden, sind Selbstzahlerleistungen und müssen vom Patienten bezahlt werden. Alle medikamentösen Therapien zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, wie beispielsweise die Präparate Viagra, Levitra, Spedra oder Cialis dürfen nicht zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnet werden und müssen vom Patienten selbst bezahlt werden.
Maßnahmen bei Beginn einer Erektionsstörung
Zunächst sollte der Betroffene seine Beschwerden beobachten, um festzustellen, ob es sich um ein vorübergehendes Problem handelt oder um ein langfristiges. In jedem Fall ist es wünschenswert und zu empfehlen, dass der Betroffene seine Partnerin mit einbezieht, um Selbstzweifel und Versagensängste, die extrem häufig auftreten, nach Möglichkeit mithilfe der Partnerinnen auszuräumen. Was jeder Patient selbst therapeutisch tun kann, ist, wenn ein Übergewicht vorliegen sollte, das Gewicht zu reduzieren, Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren, d.h. mehr Obst, mehr Gemüse, weniger Fett und mit dem Rauchen aufzuhören. Das sind alles Dinge, die die erektile Dysfunktion verbessern können. Sollten diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führen, ist der nächste Weg der Gang zum Urologen.
Arztwahl: Urologe in Frankfurt (idealerweise mit Zusatzbezeichnung Andrologie)
Der zuständige Facharzt ist der Facharzt für Urologie, idealerweise mit der Zusatzbezeichnung Andrologie, also Männermedizin. Im Internet stehen zahlreiche Portale zur Arztsuche zur Verfügung, teilweise mit Arztbewertungen. Auf der Homepage der kassenärztlichen Vereinigung gibt es die Möglichkeit nach Ärzten zu suchen, genauso wie auf der Homepage der Fachgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Urologie. Mit einer Umkreissuche kann man den nächstgelegenen, kompetenten Facharzt finden. Selbstverständlich kann man auch seinen Hausarzt befragen, ob er eine Empfehlung ausspricht.
Medikamente bei einer Erektionsstörung: Viagra, Levitra, Spedra & Co.
Die Einnahme eines PDE-5-Hemmers, d.h. eines Medikamentes wie Viagra, Levitra, Spedra oder Cialis ist die Therapie der ersten Wahl. Gegebenenfalls ist hier auch eine längerfristige Einnahme erforderlich. Abgesehen von einigen absoluten Kontraindikationen, bei denen diese Medikamente auf keinen Fall eingenommen werden dürfen, das sind spezielle Herzmedikamente oder akute Erkrankungen wie ein frischer Herzinfarkt, sind diese Präparate allerdings unbedenklich. Mögliche Nebenwirkungen, die bei weitem nicht bei jedem Patienten auftreten, wie Kopfschmerzen, möglicherweise Gliederschmerzen oder eine verstopfte Nase sind harmlos und auch reversibel. Das heißt nach Beendigung der Therapie sind diese Nebenwirkungen auch wieder verschwunden. All die genannten Präparate sind verschreibungspflichtig und dürfen nur nach Konsultation eines Arztes eingenommen werden.